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noz.de / Tobias Böckermann
Meppen Das Emsland erhält vom Bund 4,1 Millionen Euro für die Renaturierung der Ems. Insgesamt werden hier 5,38 Millionen Euro in den Naturschutz investiert.
Das im Oktober gestartete Projekt „EmsLand“ soll an der Ems für mehr Flussdynamik sorgen und an Wasser gebundene Lebensräume naturnah (zurück-)entwickeln. Für die Umsetzung stellen das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) im Förderprogramm Auen 4,1 Millionen Euro zur Verfügung.
Der Landkreis Emsland setzt einer Pressemitteilung zufolge auf den Dialog mit den bereits gefundenen Partnern. Zusammen mit Akteuren aus Wasserwirtschaft, Landwirtschaft und Naturschutz werden in dem Projekt Renaturierungsmaßnahmen erarbeitet und umgesetzt.
Zusätzlich sind ab nächstem Jahr Maßnahmen auf öffentlichen Flächen geplant: Unter anderem sollen Stillgewässer in den Auenbereichen geschaffen sowie Strukturen wie Totholzbäume oder kleinere Steinbänke in einzelnen Zuflüssen angelegt werden. Dies ermöglicht eine dynamische Entwicklung der Ufer.
Um die stark eingetiefte Ems und ihre Zuflüsse wieder besser mit ihren Auen zu verbinden, sollen zudem sogenannte Sekundärauen angelegt werden. Dafür wird das umgebende Gelände ebenfalls tiefer gelegt, damit es häufiger überschwemmt wird und dort wechselfeuchte Bereiche entstehen können. Diese sind als charakteristische Lebensräume bedeutsam für Arten, die nur in Auen unter ebendiesen Bedingungen vorkommen, wie die Sumpfdotterblume oder der Kammmolch.
500000 Euro kommen vom Landkreis Emsland Das Projekt „EmsLand – Auenentwicklung an der Ems zwischen Salzbergen und Dörpen“ ist das vierte Vorhaben, das im Förderprogramm Auen bewilligt wurde. Mit einem Gesamtbudget von 5,4 Millionen Euro, die bis 2028 zur Verfügung stehen, gehört es bisher zu den größeren Projekten dieses Programms.
Neben den 4,1 Millionen Euro aus dem Förderprogramm Auen unterstützt das Land Niedersachsen das Projekt mit etwa 800000 Euro. Die verbleibenden 500000 Euro kommen vom Landkreis Emsland selbst. Das Projektgebiet umfasst 16500 Hektar der Emsauen auf einer Strecke von 160 Kilometern zwischen Salzbergen und Dörpen.
Über das Förderprogramm Auen können Landkreise und Kommunen, Naturschutz- und Umweltverbände sowie andere Akteure beim Bundesamt für Naturschutz Fördermittel beantragen, um die Auen entlang der Bundeswasserstraßen als Zentren der biologischen Vielfalt und Achsen des Biotopverbundes naturnah zu entwickeln. Zur Wiederherstellung intakter Flusslandschaften können beispielsweise Auengewässer angelegt, nicht mehr benötigte Entwässerungseinrichtungen entfernt sowie der für die Maßnahmenumsetzung notwendige Grunderwerb und Personal gefördert werden. Das Förderprogramm ist Teil des Bundesprogramms „Blaues Band Deutschland“, einer gemeinsamen Initiative von Bundesumwelt- und Bundesverkehrsministerium.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke lässt sich in einer Pressemitteilung folgendermaßen zitieren: „Die Hitzesommer und Dürreperioden der letzten Jahre zeigen, wie wichtig es ist, mehr Wasser in der Landschaft zu halten. Intakte Auen sind für die Vorsorge und Anpassung an die Klimakrise unersetzlich. Umso wichtiger sind Projekte wie das EmsLand, damit wir einen unserer artenreichsten Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten nicht verlieren.“
Landrat Marc-André Burgdorf: „Das Projekt EmsLand bietet dem Landkreis die Chance, Naturschutzmaßnahmen an der Ems in größerem Umfang anzustoßen. Dazu haben wir uns mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV), den Unterhaltungsverbänden, der Landesverwaltung, der Landwirtschaft und dem Fischereiverband zusammengetan, um so gemeinsame Maßnahmen zu erarbeiten, die von allen mitgetragen werden. Mit diesem Bündnis können wir etwas bewegen.“
